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Mehr Parkplätze und Ausbau der Zugverbindungen von und in ländliche Regionen notwendig

Seit fünf Jahren gibt es das ÖBB Parkdeck in Wels. Kundinnen und Kunden des öffentlichen Verkehrs stehen 545 Parkplätze kostenlos zur Verfügung, wenn sie ein gültiges Bahn- oder OÖVV-Ticket bzw. ein Klimaticket über die Stadtgrenze von Wels hinaus besitzen. Seit vier Jahren wird das Zufahrtssystem elektronisch über QR-Code geregelt. Ziel des Ausbaus war und ist es, den Umstieg vom Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr zu erleichtern bzw. zu attraktivieren.

„Dieses Ziel dürfte erreicht sein, wenn man bemerkt, wie oft das ÖBB-Parkdeck in Wels ab 7:00 Uhr morgens ‚gefüllt‘ ist“, führen Stadtparteiobfrau Abg.z.BR Alexandra Platzer und Bezirksparteiobmann Abg.z.NR Bgm. Klaus Lindinger an. Beide nutzen regelmäßig die Bahn für die Fahrten zu den Plenartagen nach Wien. „Sehr oft ist das Parken nicht mehr möglich, wie uns nicht nur viele Menschen aus der Stadt Wels sondern auch aus den Umlandgemeinden inklusive dem Bezirk Grieskirchen und Eferding bis zum Innviertel mitteilen!“, informieren die beiden Abgeordneten.

Klaus Lindinger, Alexandra Platzer
Entlastung ÖBB Parkdeck Wels
Bezirksparteiobmann Abg.z.NR Bgm. Klaus Lindinger (v.re., Wels-Land), Stadtparteiobfrau Abg.z.BR Alexandra Platzer (Wels) und Ferdinand Tiefnig (Bezirk Braunau) zeigen mit der eingebrachten Petition ein drängendes Problem auf. Die Region braucht dringend eine Lösung für dieses Thema, wozu sie die zuständige Bundesministerin Leonore Gewessler auffordern.

Aus diesem Grund brachte Klaus Lindinger gemeinsam mit seinen Abgeordneten-Kollegen aus dem Nationalrat Manfred Hofinger (Bezirk Ried im Innkreis) und Laurenz Pöttinger (Bezirk Grieskirchen) eine Petition im Nationalrat ein. Selbiges machten die Abgeordneten zum Bundesrat Alexandra Platzer (Wels-Stadt) und Ferdinand Tiefnig (Bezirk Braunau) auch im Bundesrat.

Mehr Engagement von zuständiger Ministerin gefordert

„Wir fordern darin mehr Engagement von Bundesministerin Leonore Gewessler beim Ausbau sowohl der Parkmöglichkeiten für Bahnkunden in Wels als auch eine Ausweitung der regionalen Park&Ride-Möglichkeiten. Denn jeder Kilometer, der nicht mit dem Auto gefahren werden muss, ist ein Kilometer mehr im Zug und für mehr Klimaschutz!“, machen die Abgeordneten zum Bundesrat, Alexandra Platzer und Ferdinand Tiefnig deutlich.

„Das Thema ‚Dauerparker‘, die nicht mit der Bahn unterwegs sind sondern in der Nähe des Bahnhofs ihren Arbeitsplatz haben und das ÖBB-Parkhaus für ihr Auto nutzen, muss ebenso gelöst werden!“, hebt Bundesrätin Alexandra Platzer hervor. „Mehr Verbindungen zu sogenannten ‚Randzeiten‘ in die ländlichen Regionen entlasten das Parkhaus in Wels, wenn beispielsweise nach einem Theaterbesuch in Salzburg oder Linz auch noch ein Zug nach Grieskirchen oder ins Innviertel fährt!“, zeigt Bundesrat Ferdinand Tiefnig auf.

Die Petition kann unter folgendem Link: www.parlament.gv.at, Suchbegriff „Entlastung des ÖBB Parkdecks in Wels“ unterstützt werden.
Die Abgeordneten zum Nationalrat Klaus Lindinger (v.li.), Laurenz Pöttinger und Manfred Hofinger (re.) übergeben an NR-Präsident Wolfgang Sobotka (2.v.re.) die Petition, um den öffentlichen Verkehr in der Region Hausruck- und Innviertel zu stärken. (Fotocredit: Sebastian Wolfram)

Forderungen der Petition

In der Petition ist auch angeführt, dass seit Herbst 2022 Lösungen geplant gewesen wären. „Wenn schon das Parkhaus besetzt ist, dann sollte es zumindest eine online abrufbare Anzeige geben, die darüber informiert!“, zeigen alle Abgeordneten einen weiteren konstruktiven Vorschlag auf, der in unseren digitalen Zeiten einfach umsetzbar wäre. „Als zuständige Ministerin fordern wir daher von Bundesministerin Leonore Gewessler, dass sie mehr Druck auf die ÖBB ausübt, damit das Problem der ‚Dauerparker‘ in Wels gelöst wird!“

Konstruktive Lösungsansätze

  • Online abrufbare Anzeige über Auslastung des Parkdecks beim Bahnhof Wels
  • Klare Regeln für die Nutzung des Parkdecks – Stichwort: kostenloses Dauerparken ohne direkte Bahnnutzung muss eingeschränkt werden. Ein Parkmodell am Bahnhof St. Valentin zeigt auf, wie das reibungslos funktioniert. (Details siehe unten)
  • Mehr Zugverbindungen in Randzeiten bzw. Nachtstunden in ländliche Regionen, damit Bahnkunden, die aus Wien, Linz oder Salzburg kommen, auch noch näher an ihren Heimatort fahren können. So konzentriert sich nicht alles in Wels.

Warum ist das Parkdeck der ÖBB beim Bahnhof Wels überlastet?

Die Gründe für die hohe Auslastung sind vielschichtig und nicht ausschließlich auf die hohe Bereitschaft zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzuführen.

  • Viele Menschen nutzen das Parkdeck Wels als kostenlose und dauernde Parkmöglichkeit während des Urlaubs bzw. für die Anreise zum Flughafen Schwechat. Die gratis Parknutzung für jeden, der etwa eine ÖBB-Wochen-, Monats- oder Jahreskarten oder ein Klimaticket besitzt, kann von dieser Möglichkeit theoretisch Gebrauch machen. Verschärfend kommt hinzu, dass laut Medienberichten Bahnkunden zum Zugticket einen Ausfahrtschein angeboten bekommen, der mitunter auch bis zu einem Monat fürs Gratisdauerparken genutzt werden kann.
  • Zusätzlich zu dieser Form der „Dauerparker“ kommen jene, die in der Nähe des Bahnhofes Wels wohnen oder arbeiten und die etwa mit dem Kauf einer Monatskarte „Wels – Gunskirchen“ oder „Wels – Marchtrenk“ um 38 Euro das ganze Monat gratis im Parkhaus parken können. Es ist nicht klar, ob diese Bahnkunden überhaupt den Umstieg auf die Bahn nutzen, oder ob sie einfach nur günstig parken.
  • Die Zug-Verbindungen in die ländlichen Regionen zu den Randzeiten wie etwa ins Innviertel oder in den Bezirk Grieskirchen sind nach wie vor ungenügend. Aufgrund dieser Tatsache sind viele Menschen gezwungen zuerst mit dem Auto zum Knotenpunkt Wels zu pendeln, um dann in weiterer Folge auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen. Auch das trägt zur Überlastung des Parkhauses in Wels bei. Es braucht somit eine effizientere Taktung und vor allem den Ausbau der Verbindungen in der Nacht. Durch das attraktive kulturelle und sportliche Angebot im Zentralraum (v.a. Linz) sind Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu späteren Zeiten am Abend unbedingt notwendig.
  • Seit der Einführung des „Klimatickets“ zusätzlich zu den angebotenen Wochen-, Monats- oder Jahreskarten wollen immer mehr Menschen einen Teil ihrer Strecke zur Arbeit oder für einen Ausflug mit der Bahn zurücklegen. Das ist erfreulich, zumal das Parken am Bahnhof gratis bei den Tickets dabei ist. So werden vor allem Bahnhöfe in Ballungszentren zu Mobilitätsdrehscheiben, deren Auslastung aber an die Kapazitätsgrenzen stößt. Es ist offensichtlich, dass ein Ausbau oder eine Umstrukturierung notwendig ist. 

Modell Park&Ride-Anlage St. Valentin

Hier ist mit gültigem Fahrschein die tägliche Nutzung (morgens Einfahren, abends Ausfahren) und auch die durchgehende Nutzung für Wochenpendlerinnen und Wochenpendler kostenfrei. Wenn man sein Auto aber für einen längeren Zeitraum abstellen möchten, fallen ab dem sechsten Tag der ununterbrochenen Nutzung Kosten in Höhe von 3,00 Euro pro Tag an. Zusätzlich wird in St. Valentin bei der Einfahrt das Kennzeichen des einfahrenden Autos mittels Kamera automatisch erfasst und bei der Ausfahrt werden Autokennzeichen und gültiger Fahrschein vom System erkannt und diese dann als „berechtigt zur Ausfahrt“ erkannt.